Wie mache ich Business auf Clubhouse? Tipps für Unternehmen und Brands
Clubhouse ist eine audiobasierte Social Media Plattform. Man trifft sich in virtuellen Gesprächsräumen (sogenannten "rooms"), die wie ein Live-Podcast funktionieren. Die flüchtige Natur der Clubhouse-Inhalte spielt mit der FOMO (fear of missing out). Die Unterhaltungen finden live statt und werden nicht aufgezeichnet. Wer nicht im Raum ist, verpasst das Geschehen. Das führt dazu, dass die Leute viel Zeit auf der App verbringen, um Gespräche über Themen, die sie interessieren, anzuhören oder mitzudiskutieren. Die Themen reichen dabei von der ungezwungenen Kaffeepausen-Plauderei bis hin zu Diskussionsrunden mit hochdotierten Expert*innen. Ganz wichtig: auf Clubhouse agieren alle mit ihrem richtigen Namen und sind per Du.
Die App befindet sich derzeit noch im Beta-Stadium und ist nur für Apple-User verfügbar, trotzdem sind heute (Stand Feb 2021) bereits über 2 Millionen Menschen bei Clubhouse. Der Marktwert von Alpha Exploration, der Firma hinter Clubhouse, wird bereits jetzt auf über 1 Milliarde Dollar bewertet. Eine umfassende Einführung zu den Funktionen zu Clubhouse gibt es unter www.clubhouseguide.com.
Für Brands und Unternehmen bieten sich hier zahlreiche Möglichkeiten, Ansprechpersonen als Markenbotschafter zu etablieren und Produkte, Dienstleistungen oder Veranstaltungen zu bewerben. Allerdings kannst du nicht wie bei andern Social Media-Plattformen ein Business-Profil eröffnen. In den aktuellen Nutzungsbedingungen untersagt Clubhouse jeglichen kommerziellen Einsatz. Clubhouse setzt ganz auf den Dialog zwischen Menschen. Deshalb stehst du hier als Person mit Klarnamen und Foto für dein Unternehmen oder deinen Brand. Auf Clubhouse hast du beispielsweise die Möglichkeit, deine Marken- oder Gründungsgeschichte zu erzählen, mit Kund*innen in Kontakt zu treten, ungefiltertes Feedback zu Produkten zu erhalten, themenzentrierte Talks durchzuführen und die Markenbekanntheit zu steigern. Schöner Nebeneffekt: Weil Clubhouse im deutschsprachigen Raum noch neu ist, werden Unternehmen und Brands, die jetzt einsteigen, als innovativ und zukunftsgerichtet wahrgenommen.
Erfolgreiche Anwendungsbeispiele
Einfach dadurch, dass du Wissen weitergibst und so viel Nutzen bietest, kannst du auf Clubhouse für dein Fachwissen und deine Tipps sehr bekannt werden und reale Verbindungen aufbauen, die zu neuen Kund*innen führen. In meinem Fall beispielsweise führe ich einen wöchentlichen Musikbiz-Talk von rund 60 Minuten durch, zu dem ich Gäste aus der Musikindustrie einlade, die ihr Wissen mit Nachwuchsmusiker*innen teilen. Alleine durch diesen Talk kriege ich monatlich rund ein Dutzend Anfragen von Musiker*innen und Producers für eine Zusammenarbeit.
Noch besser läuft es mit dem Morgen-Room "Guete Morge Schwiiz", der wochentags jeweils von 0730h bis ca. 0800h stattfindet. Zusammen mit meinem Co-Moderator und dem Publikum diskutieren wir über Themen, die uns gerade beschäftigen. In meinem Fall hat es unter anderem dazu geführt, dass das Schweizer Fernsehen SRF für die Newssendung "10vor10" einen Beitrag mit mir zum Thema Clubhouse gedreht hat. Ich gewinne wöchentlich etwa 50 neue Follower auf meinen Social Media-Profilen bei Twitter und Instagram und erhalte Anfragen von Einzelpersonen, Firmen und Organisationen, die mich um Mithilfe beim Aufbau einer Clubhouse Markenstrategie bitten. Dazu gehören unter anderem eine bekannte Schweizer Influencerin, ein grosser europäischer Autokonzern, ein Buchverlag und ein Getränkehersteller.
Ein sehr erfolgreiches Beispiel für ein gute Produkteplatzierung ist die Geschichte von Kat Cole, Verwaltungsratspräsidentin von Focus Brands. Kat moderiert einen wöchentlichen Room, in dem sie und andere Geschäftsleute Jungunternehmer*innen mit Ratschlägen zur Seite stehen. Eine Zeit lang bot sie den Leuten in diesem Room an, ihnen gratis Zimtschnecken ihrer Bäckereikette Cinnabon für die Kaffeepause zu schicken. Die Leute waren begeistert. Sie liessen sich nicht nur Zimtschnecken ins Büro schicken, sie erzählten auch anderen davon, so dass plötzlich auch in anderen Räumen, in denen Kat auftauchte, das Gespräch rasch auf diese Zimtschnecken kam. Zudem begannen die Leute, vor der Arbeit rasch in eine Cinnabon Filiale zu gehen und Zimtschnecken für die Kolleginnen und Kollegen zu kaufen. Und obwohl das mittlerweile fast ein halbes Jahr her ist, wird Kat immer noch auf die Zimtschnecken angesprochen.
Fazit: Clubhouse ist ein spannender Ort für Unternehmer*innen und Brands, um zu lernen, Ideen auszutauschen und ihr Netzwerk zu erweitern. Es macht darüber hinaus jede Menge Spass und hat einen gewissen Suchtfaktor, kann sich dadurch aber auch schnell zum Zeitfresser entwickeln.
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